Pfotenakademie Ruhrgebiet - Hundeschule & Seminarzentrum

Für verhaltensoriginelle Hunde

In diesem Bereich des Pfotenlexikons werden wir euch nach und nach Themen vorstellen, die für verhaltensoriginelle Hunde spannend sind – neben den anderen Menüpunkten im Pfotenlexikon ;-).

  • Was verstehen wir unter einem verhaltensoriginellen Hund?

Ein Hund, der von der Norm abweicht, indem er abwehrendes Verhalten gegen andere Lebewesen zeigt. Er kann in scheinbar normalen Alltagssituationen sich nicht so angepasst verhalten, wie seine Bezugsperson oder deren Umwelt es sich von ihm wünscht.

Wir haben es mit Absicht nicht Problemverhalten genannt – denn was wir als Mensch problematisch empfinden, ist keineswegs aus Hundesicht auch so.

Jede Form von aggressiven Verhalten hat eine Funktion, Bellen hat eine Funktion, Angst hat eine Funktion usw.. Aus Hundesicht ist es komisch, das wir uns darüber aufregen, wenn er etwas ekliges Frist, sich in Kacke wälzt, den Postboten vertreibt, Besucher anknurrt, Fahrradfahrer stoppt, Nachbars Hühner jagt und vieles mehr!

Als Trainer sind wir bemüht für alle Beteiligten das Verhalten in eine Richtung zu lenken, das entspannte Spaziergänge möglich sind, Besuch empfangen werden kann, der Hund sich zuverlässig zurückrufen lässt etc.! Auf den Weg dahin bekommt ihr hier im Pfotenlexikon viele nützliche Tipps und Anregungen! 

Themen

Maulkorb = Stempel zum gefährlichen Hund?

von Trainer Markus Eisenbeiser

Erstmal ist der Maulkorb oder auch Beißkorb genannt, ein Hilfsmittel, welches vor Beißverletzungen schützen kann.

Allerdings schütz der Maulkorb nicht pauschal vor Angriffen oder anderen Verletzungen, sondern er hindert den Hund lediglich daran mit seinen Zähnen Verletzungen zu machen.

Ein Hund kann trotz Maulkorb weiterhin mit der Schnauze zustoßen und somit auch Schaden anrichten.

Der Maulkorb ist aber nicht nur ein Hilfsmittel, um andere vor dem aggressiven Hund zu schützen. Durch das Tragen eines Maulkorbes gehen andere Hundehalter und Menschen dem Hund aus dem Weg. Das kann in manchen Lebenslagen nützlich sein, z.B. wenn der eigene Hund operiert worden ist und keine Kontakte haben soll. Auch kann der Hund dann nicht an der Wunde rumknabbern (sie aber evtl. mit dem Korb aufkratzen).

Maulkörbe werden auch als Managementmaßnahme beim Antigiftködertraining eingesetzt. Damit kann der Hund nichts Giftiges aufnehmen!

Des Weiteren sind Maulkörbe teilweise in der Öffentlichkeit Pflicht. So z.B. bei der Reise mit der Deutschen Bahn, in Österreich in Bus & Bahn, in Italien auf den Schiffen, etc..

Deswegen legen wir in unseren Gruppen zur Auffrischung der Grunderziehung Wert darauf den Hund mit dem Maulkorb vertraut zu machen.

Medical Training für Hunde - Maulkorb-Training

Das Tragen dieses Hilfsmittels sollte stets positiv auftrainiert werden, statt den Beißschutz dem Hund einfach aufzusetzen. Der Hund soll sich mit dem Maulkorb wohl fühlen!

Hier haben sich Trainingstechniken wie das Locken oder das Shapping gut bewährt. Mehr dazu erfährst du im folgenden Video.

Medical Training für Hunde

Medical Training beschreibt die Vorbereitung des Hundes auf Tierarztbesuche, Behandlungen und Pflegemaßnahmen.

Ein unangenehmes Gefühl mit dem Maulkorb verknüpft, führt in der Regel zu zusätzlichem Stress, welcher sich dann in der Stimmung des Hundes wieder spiegelt. Er reagiert dann noch gereizter. Das Training gegen die Aggression wird unnötig erschwert.

Maulkörbe gibt es in verschiedenen Ausführungen:

  • Metall

  • Kunstoff

  • Leder

  • Biothane

Maulkorb: Pro & Contra der Materialien

Pro

Contra

Metall

  • sehr stabil
  • ein zubeißen ist fast unmöglich
  • sehr schwer
  • je nach Qualität kann Rost entstehen
  • beim Zustoßen (Rahmen) können schneller Verletzungen entstehen

Kunstoff

  • wenig Gewicht
  • leicht zu reinigen
  • Hund kann bei offenen Maul den Korb reindrücken und evtl. noch verletzten.

Leder

  • wenig Gewicht
  • Pflegebedürftig
  • Hund kann bei offenen Maul den Korb reindrücken und evtl noch verletzten.

Biothane

  • wenig Gewicht
  • leicht zu reinigen
  • Hund kann bei offenen Maul den Korb reindrücken und evtl noch verletzten.

Der Bekannteste und meist genutzte ist der Baskerville.

Wer seinem Hund optisch etwas Außergewöhnliches kaufen möchte, der ist mit Bumas gut bedient.

Hier werden die Maulkörbe für den Hund individuell in verschiedenen Farben und Größen aus Biothane hergestellt.

Baskerville
Bumas
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Maulschlaufen, welche auf keinen Fall im Alltag genutzt werden sollten!

Beim Training sollte Futter verwendet werden welches durch den Korb in den Fang geschoben werden kann. Hierfür eigenen sich Futtertuben und längliche Leckereien ganz gut, wie zb Enten oder Hühnerbrust.

Der Maulkorb sollte so auf der Nase sitzen, dass der Hund den Fang noch öffnen und hecheln kann, ihn aber nicht von der Nase mit den Pfoten streifen kann.

Es gibt so genannte Maulschlaufen, welche auf keinen Fall im Alltag genutzt werden sollen.  Der Grund dafür ist, dass der Hund damit nicht hecheln und trinken kann. Wenn die Maulschlaufe so groß ist, das der Hund das noch kann, kann er auch noch beißen. Diese meist schwarzen Stoffmaulkörbe sollten ausschließlich bei der Tierarztbehandlung verwendet werden und ggf. zur 1. Hilfe bei Unfällen.

Fazit: Maulkörbe sind sehr nützliche Hilfsmittel – nicht nur bei Aggressionsproblemen. JEDER Hund sollte durch ein gutes Maulkorbtraining an das Tragen gewöhnt werden – denn man weiß nie, wann man ihn kurzfristig braucht.

Ressourcenverteidigung - Körpersprache & mehr

Im Video siehst du die Körpersprache verschiedener Hunde, die jemand anderen von ihrer Ressource fernhalten möchten. 

Wenn dein Hund dieses Verhalten auch zeigt, dann bekommst du in den beiden Podcastfolgen mit Pia Gröning erste kostenlose Tipps – und in der Aufzeichnung “Alles Meins” konkrete Hilfe!

Hundetrainerin Nadia Winter

Minddog® … ein toller Kurs für fast jeden Hund

von Trainerin Joy Behrendt

Aber was ist Minddog® eigentlich? Dieses Trainingskonzept, entwickelt von Hundetrainerin Nadia Winter (Hundeschule Frei Schnauze) gibt es seit einigen Jahren nun auch bei uns in der Pfotenakademie. Kurz erklärt ist Minddog® ein Training an einem Kreis mit vielen verschiedenen Geräten mit welchen der Hund sich beschäftigen soll und dafür belohnt wird.  Aber kurz erklärt reicht bei diesem Trainingskonzept nicht.

Um den Kreis herum befinden sich also ca. 8-10 verschiedene Stationen bestehend aus Physiogeräten, Hürden, kleineren Brücken, seltsamen Untergünden usw..

Einige dieser Geräte findet man jedes Mal vor (Physio), andere wechseln von Stunde zu Stunde. Nach einer sogenannten Schnüffelrunde, die der Hund nutzen darf um sich mit der Umgebung und dem Kreis mit den jeweiligen Geräten vertraut zu machen, laufen Hund und Halter  im Kreis an der Leine diese Stationen ab und der Hund soll sich im Grunde selbstständig mit diesen befassen.

Sprich, er darf sich selbst einfallen lassen, was man an der jeweiligen Station so machen könnte, wie z.B. anstupsen, die Pfote drauf setzen, über etwas drüber laufen, sich drauf setzen… Der Mensch wartet geduldig ab und belohnt all diese Handlungen via Marker/Clicker und Futterbelohnung, fängt also gute Verhaltensweisen ein.

Das Ganze geschieht ganz in Ruhe und in ruhigem Tempo, ist also keinesfalls zu vergleichen mit einem sportlichen Hindernisparcour.

Aber wozu nun das Ganze?

Minddog® bietet für so viele Hunde und Halter eine tolle Trainingsmöglichkeit. Ich kann meinen „problemfreien“ Hund einfach nur vom Kopf und Körper her auslasten, denn Minddog® ist tatsächlich sehr anstrengend für die Hunde, schließlich sollen sie immer wieder von selbst Handlungen anbieten…mal ganz ohne das „tu dies oder das“ von Herrchen und Frauchen. Hibbeligen Hunden kann das ruhige Arbeiten und die ständigen Wiederholungen zu mehr Ruhe verhelfen. Ängstlichen Hunden zu mehr Selbstbewusstsein, da sie natürlich von mal zu mal mehr schaffen bzw. sich mehr trauen und dieses gute Gefühl von „ich kann was“ kann man dann häufig auch im Alltag mehr und mehr spüren und sehen.

Durch die Physio-Elemente und die Kopfarbeit eignet sich Minddog® auch wunderbar um die Senioren unter den Hunden geistig und körperlich fit zu halten.

Auch für Hunde die Schwierigkeiten mit Artgenossen haben, ist Minddog® eine tolle Möglichkeit, um wieder eine positive Verknüpfung zu anderen Hunden zu schaffen. Schließlich bedeutet Minddog® tolle Übungen zu machen und Belohnungen zu bekommen und das eben während andere Hunde daneben ebenfalls ruhig arbeiten. Die Hunde können hier also lernen, sich ihre Artgenossen ruhig anzuschauen und sich dennoch auf ihre Aufgabe und auf ihren Halter zu konzentrieren. Oft ist dies dann auch ein Türöffner für Hunde, die man eher als untauglich für Gruppenkurse gehalten hätte.

Generell gilt: die ruhige Körperarbeit hat für jeden Hund Vorteile, da sie dadurch einfach eine bessere Körperwahrnehmung erhalten und ein Stück weit gelassener werden.

Ein positiver Nebeneffekt ist häufig auch eine bessere Leinenführigkeit, da das gesamte Training an der Leine stattfindet. Hund und Halter lernen die Leine wieder neu kennen, nämlich als Verbindung zwischen einander statt als störenden, anstrengenden Faktor. Und da die Hunde immer nach wenigen Schritten sofort an die nächste Station gelangen, kommen sie gar nicht dazu zu ziehen und erfahren so, dass das Laufen an der Leine eben auch schön und entspannt sein kann.

Da im Minddog® wenig mit den Hunden gesprochen wird (bis auf Lob natürlich) entsteht bei Hund und Halter wieder ein besseres Gefühl für Körpersprache und die Kommunikation miteinander. Dies und die Tatsache, dass man gemeinsam ein durchweg positives Training erlebt, da der Hund im Grunde nichts falsch machen kann und der Mensch sich an allem was sein Hund im anbietet erfreuen darf, schafft auch eine bessere Bindung zwischen Hund und Halter.

Trotz der wenigen verbalen Kommunikation werden im Training auch Signale aufgebaut, die sich später wunderbar im Alltag anwenden lassen, wie z.B. das „weiter“ vom einen zum anderen Gerät oder im Alltag dann eben weiter gehen trotz eines spannenden Geruchs. Da die Hunde das Signal im Training so positiv erlernen – denn weiter bedeutet hier ja nur, dass sie zur nächsten tollen Station kommen- lässt sich das Signal leicht in den Alltag übertragen.

Zunehmend wird man im Alltag auch spüren, dass Hunde, die regelmäßig am Minddog® teilnehmen, auch in den normalen Situationen zuhause mehr und mehr in der Lage sind kluge Entscheidungen zu treffen, wie z.B. den Besitzer anzuschauen statt den Erzfeind aus der Nachbarschaft an zu pöbeln.

Die Tierärztin und Hundetrainerin Dr. med. vet. Lara Steinhoff hat häufig Fälle in der Verhaltenstherapie, die gleichzeitig gesundheitliche Probleme haben. Lara erzählt hier in dieser Podcastfolge, inwiefern Problemverhalten und Krankheit oft zusammenhängen und woran ich als Tierbesitzer feststellen kann, dass ein Verhaltensproblem eventuell durch gesundheitliche Aspekte ausgelöst oder zumindest negativ beeinflusst wird.

Es wartet auf euch wie immer eine informative Folge mit geballtem Wissen!

Bist du zur Zeit im Home-Office?

Das ist die beste Voraussetzung um mit einem Hund, der ungerne alleine bleibt daran zu üben!

Dr. Katrin Voigt erklärt uns hier in dieser Podcastfolge, wie das geht.

Du bekommst außerdem Tipps, wie du vermeiden kannst, das dein Hund NACH der Corona-Zeit, wo er dich vermutlich mehr als sonst um sich hat, keinen Trennungsstress entwickelt.

Hunde bellen – das ist keine Überraschung.

Doch wie viele Hundebesitzer haben sich schon mal Gedanken darum gemacht, wie viele Bellarten der eigene Hund eigentlich von sich gibt?

17 Bellarten ist als Zahl in diesem Interview mit Gerd Köhler gefallen.

Du willst mehr erfahren?

Dann höre einfach hier in diese Podcastfolge rein!

Leinenaggression zählt wohl zu den weit verbreiteten Problemen, die Mensch & Hund beim Spaziergang haben.

Dr. med. vet. Lara Steinhoff berichtet hier über Ursachen und welche Trainingssäulen sinnvoll sind.

Bissprävention – ein Begriff, der sich in Deutschland noch nicht etabliert hat.

Aurea Verebes ist Hundetrainerin und 3-fache Mutter.

Sie hat recht schnell gemerkt, dass in einem Haushalt mit Kind(ern) und Hund(en) einige Herausforderungen warten.

In dieser Podcastfolge bekommst du hier einen kleinen Einblick in das Thema.

Das Buch: “Warum beißt ein Hund die Menschen, die er liebt?” geistert als Empfehlung durch die sozialen Medien.

Grund genug mit der Autorin Aurea Verebes ein Interview zu führen!

Wir sprechen darüber, wie sich das Buch von andere Büchern zum Thema Aggression unterscheidet. Warum es wichtig ist, das ein Hund knurrt und ob wir selbst schon mal von einem Hund gebissen wurden.

Einzel-/Individualtraining

Wenn du gerne einen “Baustelle” deines Hundes angehen möchtest, dann empfiehlt sich ein Einzeltraining. 

Jede unserer Trainerinnen hat unterschiedliche Schwerpunkte. 

Du kannst hier dein Training buchen. Danach ist das Training in einer passenden offenen Gruppe möglich. 

Zu manchen Themen gibt es auch intensive (Wochenend-) Seminare oder auch wöchentliche Hundeschulkurse.

Am besten gibst du oben rechts im Suchfeld unserer Website einfach das Stichwort ein (z.B.:  Leinenaggression) und bekommst dann alles dazu angezeigt!

Bindung & Kommunikation

Wenn dein Hund viele verschiedene Baustellen hat…

…dann könnte das ein Hinweis sein, das er insgesamt zu aufgeregt ist…

…vielleicht auch unter Dauerstress leidet.

In diesem Fall möchten wir die unbedingt den Bindungs- und Kommunikationskurs ans Herz legen! 

Den gibt es als wöchentliche Hundeschulkursvariante, als Wochenendseminar  und als Onlinekurs.

Falls dein Hund (noch) nicht gruppen-tauglich ist, dann kannst du auch gerne ohne Hund teilnehmen.

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